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Erste Mannschaft

16. Spieltag: Steinach – Struth 3:3 (1:2)

Farbenfrohes Kellerduell

Landesklasse Staffel 3, 16. Spieltag
SV 08 Steinach – SV 08 Thuringia Struth-Helmershof 3:3 (1:2)

Steinach – Zum Rückrundenauftakt in der Landesklasse trennten sich der SV 08 Steinach und die Thuringia aus Struth-Helmershof in einer turbulenten Partie, in der insgesamt acht gelbe und vier rote Karten verteilt wurden, auf dem Steinacher Kunstrasenplatz am Oberen Rottenbach 3:3 (1:2).

Angesichts der besonderen Tabellenkonstellation – der Tabellenvorletzte empfing das Schlusslicht – durfte ein intensives und hitziges Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe durchaus erwartet werden. Dass der Fußballnachmittag letztlich aber in ein echtes Kartenfestival mündete und der Sport zeitweilig in den Hintergrund rückte, lag auch in der bestenfalls fragwürdigen Leitung des Schiedsrichtergespanns um Wolfgang Gäbler begründet, das den besonderen Vorzeichen der Begegnung an diesem Tag nicht gewachsen schien.

Die Gäste aus Struth-Helmershof, bei denen Abwehrorganisator Denny Chasseur und Angreifer Roy Kirchner gesperrt fehlten, versteckten sich vom Anpfiff weg nicht und ließen erkennen, dass sie nicht gewillt waren, sich ausschließlich aufs Verteidigen zu beschränken. Den ersten gefährlichen Abschluss verzeichneten dennoch die Hausherren in Person von Winter-Neuzugang Andre Gottschalk, der jedoch leicht abgedrängt deutlich verzog (7.). Auf der Gegenseite bereiteten die beiden schnellen und wendigen Spitzen der Thuringia, Marco Pfannstiel und Vadim Ertel, der Steinacher Hintermannschaft erkennbare Probleme. Ertel hatte beim energischen Anlaufen von Torhüter Kevin Eichhorn das Glück, dass dieser den richtigen Abspielzeitpunkt verstreichen ließ. Der versuchte Befreiungsschlag ging völlig daneben und von Ertels Körper prallte der Ball zur frühen Gästeführung ins Netz (8.). Die Antwort der Einheimischen ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Eine Ecke schien schon verpufft, als Kevin Petermann den zweiten Flankenball von Christopher Hopf erwischte und aus sieben Metern ungehindert einköpfen konnte (10.). Pascal Kermann im Struther Kasten, der den krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallenen Philipp Anding vertrat, ohne jede Abwehrmöglichkeit. Fast wäre Steinach kurze Zeit später sogar die Führung geglückt, Kermann aber rettete gegen den durchgebrochenen Gottschalk in großer Manier (17.).

Auf der anderen Seite rissen Ertel und Pfannstiel durch ihre temporeichen Dribblings immer wieder Löcher in die Defensive der Gastgeber. Als Pfannstiel von Alexander Pflügner nur mit einem Foul gestoppt werden konnte, ergab sich eine gute Freistoßgelegenheit aus dem Halbfeld. Sebastian Dötsch brachte das Leder gefühlvoll in Richtung Elfmeterpunkt, wo Thomas Keßler am höchsten in der Luft stand und über Eichhorn hinweg in die Maschen köpfte (26.). Erneut währte die Freude aufseiten der vom neuen Cheftrainer Ralf Nummer gut eingestellten Thuringia nur kurze Zeit, denn nach einer halben Stunde schickte Schiedsrichter Gäbler Niclas Horn mit einer glatten roten Karte vom Feld. Was war passiert? Hopf hatte bei einem seiner Vorstöße den Ball zunächst an Horn verloren, diesen dann von hinten zu Boden gestoßen. Im nun folgenden Gerangel ließ sich Horn zu einem leichten Schubser hinreißen, der wiederum Hopf zu Boden fallen ließ und dessen schauspielerisches Talent zutage förderte. Das Strafmaß – der Steinacher Hopf sah im Gegenzug nur den gelben Karton – schien hier etwas zu hart angesetzt, die Struther jedenfalls fühlten sich klar benachteiligt, zumal diese Entscheidung den Spielfluss in der Folge zum Erliegen brachte. Zu allem Überfluss musste Keßler kurz darauf mit muskulären Problemen vom Feld und wurde durch Maik Happich ersetzt. Die verbleibende Viertelstunde bis zum Pausentee lieferte anschließend einen Vorgeschmack auf den zweiten Durchgang: Die Thuringia mit Mann und Maus verteidigend, Steinach zwar insbesondere auf den Flügeln mit viel Raum, aber lange Zeit ohne Präzision und Ideen in Strafraumnähe.

So dauerte es bis zur 63. Spielminute, ehe die Heimelf durch einen Gottschalk-Kopfball nach einer Ecke zum Ausgleich kam. Zuvor hatte Kermann mehrfach Gelegenheit gehabt, sich auszuzeichnen. In seiner besten Szene entschärfte er einen Gewaltschuss des späteren Torschützen aus sechs Metern (59.). Als der Steinacher Kapitän Björn Sesselmann aus zehn Metern freistehend über den Querbalken zielte, wäre wohl auch er machtlos gewesen (56.). Nach dem Ausgleich schien es nur noch eine Frage der Zeit, bis die extrem weit aufgerückte Heimelf in Führung gehen würde. Hinten fühlte sich der SV 08 Steinach seiner Sache offenbar aber zu sicher, Pfannstiel nutzte bei einem Konter ebendiese Unachtsamkeit und zauberte ein spektakuläres Solo über beinahe 40 Meter samt erfolgreichem Torabschluss auf den Kunstrasen, zur nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2-Führung der dezimierten Thuringia. Freilich hatte die Nummer-Elf in dieser Phase auch das nötige Glück auf ihrer Seite, Martin Paul scheiterte gleich zweimal am Aluminium.

Nach 86 Minuten stellte Schiedsrichter Gäbler schließlich personellen Gleichstand her und verwies den völlig verdutzten Gottschalk in einer unübersichtlichen Spielsituation des Feldes. Eine ebenso fragwürdige Entscheidung wie der Platzverweis in Hälfte eins, leider aber noch nicht das Ende der Kartenflut. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären 90 Minuten gab es zunächst noch einmal Eckstoß für die Gastgeber und in einer Kopie des 2:2-Ausgleichs kam diesmal Paul per Kopf an den Ball und traf zum 3:3-Endstand, der in der Summe für Steinach natürlich ein hochverdienter war. Als sich beide Seiten schon mit dem Remis in einer nicht zuletzt aufgrund der Platzverweise ebenso fußballerisch armen wie höchst kuriosen Partie abgefunden hatten, sorgte die dritte Minute der Nachspielzeit für den negativen Höhepunkt des Nachmittags. Thomas Waap wurde auf Höhe der Mittellinie von Dominik Lorenz unsanft von den Beinen geholt und verhakte sich beim Gerangel am Boden im Aufstehen begriffen in den Füßen des Gegenspielers. Zwei gelbe Karten wären hier durchaus vertretbar und wohl auch richtig gewesen, der längst restlos überforderte Schiedsrichter zeigte beiden sichtlich überraschten Akteuren aber die rote Karte und pfiff kurz darauf ab.

Am Ende gab es im für beide Teams so wichtigen Kellerduell also ein mehr oder minder gerechtes Remis und drei Verlierer. Weder der Thuringia noch den Steinachern ist mit dem einen Zähler im Abstiegskampf wirklich geholfen, die folgenden Spielsperren treffen beide Kontrahenten in den nächsten Wochen an empfindlicher Stelle. Und nicht zuletzt das Schiedsrichtergespann wird die Partie wohl noch längere Zeit in unguter Erinnerung behalten.

twa

Die Statistik zum Spiel

Steinach: Eichhorn – Lorenz, Pflügner, Telser, N. Sesselmann (67. Groeger) – Petermann – Paul, B. Sesselmann, Roß (80. Flemmig), Hopf – Gottschalk

Struth: Kermann – Reich, Huhn, Horn – Recknagel, Waap – Dötsch, Keßler (41. Happich), Flache – Ertel (90.+2 Scheler), Pfannstiel

Tore: 0:1 Ertel (8.), 1:1 Petermann (10.), 1:2 Keßler (26.), 2:2 Gottschalk (63.), 2:3 Pfannstiel (76.), 3:3 Paul (88.)

Rote Karten: Gottschalk (86.), Lorenz (90.+3) – Horn (30.), Waap (90.+3)

Zuschauer: 80

Schiedsrichter: Wolfgang Gäbler (Vieselbach)

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Erste Mannschaft

1. Spieltag: Struth – SV 08 Steinach 3:3 (0:2)

Punkteteilung nach Energieleistung

Landesklasse Staffel 3, 1. Spieltag
SV 08 Thuringia Struth-Helmershof – SV 08 Steinach 3:3 (0:2)

Struth-Helmershof – Die vergangenen beiden Saisonauftaktspiele in Bad Blankenburg und in Neuhaus-Schierschnitz waren für die Landesklasse-Fußballer aus Struth-Helmershof in die Hose gegangen. Das wollten die Struther zu Hause diesmal unbedingt vermeiden – und gerieten trotzdem frühzeitig in Rückstand. Einen weiten Flankenball von Sebastian Wenke berechnete Torwart Philipp Anding falsch. Hinter ihm lauerte Martin Paul und köpfte zum 0:1 ein (5.). Ein weiterer Abwehrfehler der Gastgeber brachte sie 0:2 in Rückstand. Der freie Christopher Hopf ließ Anding mit seinem platzierten Schuss von der Strafraumkante keine Chance (18.).

Der Spielstand war bis dahin durchaus verdient. Steinach beherrschte weitgehend die Partie, ließ hinten nichts zu und setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche. Die Struther hatten in der ersten halben Stunde nur eine echte Möglichkeit, als Silvester Fiedler aus der zweiten Reihe das Tor knapp verfehlte (13.). Pech hatte Denny Chasseur nach einer feinen Balleroberung, doch war sein folgender Heber gegen Torwart Kevin Eichhorn zu niedrig angesetzt (32.).

Die Gäste taten nach dem 2:0 nicht mehr viel fürs Spiel. Die Gastgeber vermochten daraus, ebenfalls zu zaghaft agierend, kein Kapital zu schlagen.

In der ersten Phase der zweiten Hälfte hätte Steinach den Sack zubinden können – wenn nicht Torwart Anding zweimal hervorragend gegen Björn Sesselmann (47.) und Paul (48.) gerettet hätte. Das gab den Hausherren Auftrieb, die schon gegen Ende der ersten 45 Minuten besser ins Spiel gekommen waren. Nach einer sehenswerten Freistoßvariante schoss Fiedler platziert zum 1:2 ein (53.). Lange durfte der Struther Anhang nicht hoffen. Einen weiteren Abwehrfehler nutzte der für den verletzten Hopf eingewechselte Nico Sesselmann resolut zum 1:3 (55.).

In guter Verfassung

Dass die Struther danach noch einmal zurückkamen, spricht für ihre Moral, aber auch ihre bessere körperliche Verfassung. Der Kopfball von Thomas Keßler sprang vom Innenpfosten noch ins Feld zurück (56.), der Gewaltschuss von Marcio Pfannstiel landete knapp über dem rechten oberen Dreieck im Aus (63.). Von Roy Kirchner bestens in Szene gesetzt, markierte der starke Pfannstiel wenig später doch noch souverän das 2:3 (66.).

In einer Partie, die mehr und mehr das Prädikat „offener Schlagabtausch“ annahm, verpasste Nico Sesselmann das Struther Tor knapp (68.). Auf der anderen Seite zielte der eingewechselte Thomas Waap aus dem Rückraum zu zentral auf Keeper Eichhorn (73.). In der 79. Minute schließlich setzte sich Sebastian Dötsch auf Vorlage von Roy Kirchner resolut durch und netzte zum 3:3-Ausgleich ein.

In der Schlussphase hatten beide Mannschaften die Möglichkeit, das Spiel noch für sich zu entscheiden. Den Distanzschuss von Oldie Thomas Roß (36) hielt Anding souverän (84.). Ein Drehschuss von Pfannstiel verpasste wenig später sein Ziel nur knapp (90.+2), weshalb es letzlich beim Unentschieden zum Saisonstart blieb.

hrk

Die Statistik zum Spiel

Struth-Helmershof: Anding – Mägdfessel, Hofmann, Fiedler – Chasseur, Huhn (58. Waap) – Kratsch, Pfannstiel – Dötsch, Kirchner – Keßler (58. Ertel)

Steinach: Eichhorn – Büttner, Pflügner, Wenke, Telser – Petermann, Lorenz – B. Sesselmann, Gröger (58. Roß) – Paul (77. Weigelt), Hopf (34. N. Sesselmann)

Tore: 0:1 Paul (5.), 0:2 Hopf (18.), 1:2 Fiedler (53.), 1:3 N. Sesselmann (55.), 2:3 Pfannstiel (66.), 3:3 Dötsch (79.)

Gelbe Karten: Kirchner (84.) – Lorenz (80.)

Zuschauer: 153

Schiedsrichter: Götze (Rudisleben)