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Sieg in letzter Sekunde verschenkt

Kreisoberliga Rhön-Rennsteig, 10. Spieltag
SG SV 87 Henneberg – SV 08 Thuringia Struth-Helmershof

Henneberg – Bevor die Begegnung bei unangenehmen herbstlichen Temperaturen so richtig begonnen hatte, lagen die Gastgeber schon 0:2 zurück. Einen von Denny Chasseur ausgeführten Freistoß köpfte nach weniger als 40 Spielsekunden Alexander Huhn am überraschten Torwart Markus Schmidt vorbei zum 1:0 ins Netz (1.). Sechs Minuten später schlenzte Martin Flache einen schwierig zu nehmenden Ball nach Vorarbeit von Sebastian Danz zum 2:0 in die Maschen (7.). Bemühungen um den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Tom Seegebrecht (2., 3.) fruchteten nicht. Bis zur 20. Minute blieben die abgeklärter agierenden Gäste spielbestimmend. Eine große Möglichkeit, auf 3:0 zu erhöhen, versagte ihnen das Schiedsrichtergespann, weil es den mindestens einen halben Meter jenseits der Linie liegenden Tatort beim Foul gegen Flache vor den Strafraum verlegte (19.).

Danach rissen die Einheimischen das Geschehen an sich, während die Struther ihre anfängliche konsequente Linie verloren. Sie kamen einmal mehr damit nicht zurecht, dass in der Kreisoberliga das oft auch bedingungslose kämpferische Aufbegehren über dem Spielgedanken steht und liefen Ball und Gegner oft nur noch hinterher. Mehr als der 1:2-Anschlusstreffer durch Andreas Herpich (38.) sprang für Henneberg aber nicht heraus. Herpich befand sich inmitten eines vier Gegenspieler umfassenden Pulkes, kam trotzdem dreimal an den Ball und hatte beim dritten Versuch das Glück des Tüchtigen. Die Gäste konnten dank der miserablen Chancenverwertung der Einheimischen mit der knappen Führung in die Pause gehen.

Nach Wiederanpfiff verdiente sich die Thuringia allmählich den Vorsprung. Sie knüpfte an die Leistung der ersten 20 Minuten an, nahm das konsequente Spiel auf das gegnerische Tor wieder auf und nun auch den von Henneberg vorgegebenen Kampfrhythmus an. Allerdings erging es den Struth-Helmershofern wie dem Kontrahenten vor der Pause. Es mochte einfach kein Tor fallen. Dazu trug auch der von beiden Seiten nicht zu Unrecht gescholtene, weil inkonsequent agierende Schiedsrichter Sebastian Matthes aus Breitungen bei, der ein klares Foul an Huhn (47.) im Strafraum übersah und dem von David Rothamel erzielten 3:1 (63.) aus unerfindlichen Gründen die Anerkennung verweigerte. Natürlich aber hätten die Gäste aus eigener Kraft alles klar machen können, weil sie spätestens ab der 60. Minute den Gegner förmlich einschnürten. Dessen mehrfach großartig reagierender Torwart Schmidt hielt aber einfach alles – Flaches Kopfball nach der Flanke von Rene Kratsch (72.) ebenso wie den Freistoß von Chasseur (76.) und dessen Schuss nach abermaliger Flanke von Kratsch (78.). Als die Struther also ihr Pulver verschossen hatten, witterten die Henneberger ihre Chance. Auf ihr Konto waren schon die bei aller Struther Überlegenheit besten Möglichkeiten der zweiten Hälfte gegangen, als Andreas Herpich völlig frei stehend an Torwart Philipp Anding scheiterte und Daniel Herpich Sekunden später mit seinem Kopfball ebenfalls in Anding seinen Meister fand (55.).

In den Schlussminuten drehten die Platzherren aber noch einmal mächtig auf. Pfosten, Latte und das eigene Unvermögen ließen das Unternehmen Ausgleich in der 86. und 87. Minute scheitern. Es ging in die dritte Nachspielminute. 20 Sekunden vor deren Ende leistete Struth sich einen Ballverlust im Mittelfeld. Hennebergs Kapitän David Kempf schnappte sich den Ball, beförderte ihn in den Strafraum, wo Felix Böhm goldrichtig stand und mit der letzten Ballberührung das 2:2 doch noch schaffte (90.+3). Schiedsrichter Matthes pfiff die Partie erst gar nicht wieder an und Struth-Helmershof ging als gefühlter Verlierer vom Platz, obwohl das Remis insgesamt gesehen ebenfalls in Ordnung ging. Das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage feierten die Einheimischen anschließend enthusiastisch.

hrk

Die Statistik zum Spiel

Henneberg: Schmidt – F. Böhm, Kempf, Wirthwein, Seegebrecht (85. De. Herpich), T. Böhm, Da. Herpich, Alubuca, A. Herpich, Ledermann, Schlundt

Struth-Helmershof: Anding – Danz (65. Jung), Czerjak, Flache, Waap, Rothamel (90.+1 T. Kühn), Dellit, Chasseur, Huhn, Happich, Kratsch

Tore: 0:1 Huhn (1.), 0:2 Flache (7.), 1:2 A. Herpich (38.), 2:2 F. Böhm (90.+3)

Zuschauer: 70

Schiedsrichter: Matthes (Breitungen)

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Frustierende Niederlage

Landesklasse-Süd, 23. Spieltag
1. FC Sonneberg 04 – SV 08 Thuringia Struth-Helmershof 3:2 (2:1)

Sonneberg – Frustrierender hätte diese ohne spielerische Glanzlichter, aber sehr intensiv geführte Partie für die Gäste nicht ausgehen können. Deren Mienen beim Abgang sprachen Bände, während die Spielzeugstädter ausgelassen feierten. Die beiden Begegnungen dieser Saison gegen Sonneberg sind zum Thuringia-Trauma geworden. Jeweils nur Sekunden vor Ende der offiziellen Spielzeiten kassierte Struth-Helmershof im Hinspiel zu Hause das 2:2 und im Rückspiel das 2:3.

Ein solch knapper Spielausgang hatte sich in der ersten Hälfte nicht abgezeichnet. Die Thuringia ging durch einen von Robin Räder entscheidend abgefälschten Freistoß von Denny Chasseur zeitig 1:0 in Führung (3.), doch danach drückten die Gastgeber und Räder machte durch seinen Ausgleichstreffer zum 1:1 ebenso schnell diesen Fehler wieder gut (6.). Die Abwehr der Struther stand dabei Pate. Gehandicapt durch frühe Verletzungen von Rene Mägdfessel und Roy Kirchner – weil beide behandelt werden mussten, standen minutenlang nur neun Struther auf dem Platz – mussten diese das Feld den Sonnebergern überlassen, für die Kristian Zuleger eine von mehreren Gelegenheiten nutzte und nach einem Freistoß aus Nahdistanz den 2:1-Führungstreffer erzielte (18.). Danach bekamen die Gäste die in ihrem Drang nachlassenden Einheimischen einigermaßen in den Griff, ohne selbst viel Akzente nach vorn setzen zu können.

Die gesamte zweite Hälfte stand nicht nur im Zeichen starker Gewittergüsse, sondern einer sich beim „Struther Wetter“ aufbäumenden und gegen die drohende Niederlage stemmende Gästeelf. Diese erzielte in der jetzt völlig offenen Partie Gleichwertigkeit und ging immer entschlossener das Unternehmen Ausgleich an. Dieses glückte, als Sebastian Dötsch nach einer Ecke die Übersicht behielt und zum 2:2 einschoss (53.). Sonneberg wollte sich mit diesem Punkt nicht zufrieden geben, hatte aber gegen die aufopferungsvoll verteidigende Abwehr des Gegners immer wieder das Nachsehen, die auch vom ungenauen Zuschnitt der Angriffe profitierte. Gefahr strahlte der Tabellenzweite fortan nur durch Standards aus. Einen davon köpfte Chasseur von der Torlinie, weitere wurden abgeblockt. Selbst ergaben sich für Struth-Helmershof zwei Großchancen, das Spiel für sich zu entscheiden. Aber Mägdfessel mit seinem Kopfball (58.), und Kirchner mit seinem Schuss aus halblinker Position (72.) hatten kein Glück. In der 77. Minute versagte Schiedsrichter Linke den Gästen einen sonnenkalren Elfmeter. Kirchner war in den Strafraum eingedrungen und in der Zange von zwei Sonnebergern zu Fall gebracht worden.

So standen alle Zeichen auf ein 2:2-Unentschieden, das den Spielverlauf adäquat wiedergegeben hätte. Die allerletzte Szene des Spiels brachte Sonneberg doch noch den Sieg. Nach einem weiten Freistoß stieg Zuleger am höchsten und köpfte zum aus Gästesicht sehr bitteren 3:2 ein (90.).

hrk

Die Statistik zum Spiel

Sonneberg: Heß; Heubach, Motschmann, Zuleger, Winkler, Dorst (90.+1 Schug), Büchner, Räder, Klaus (71. Bahr), Schreck, Kob

Struth-Helmershof: Anding; Mägdfessel, Hofmann, Pfannstiel (83. Recknagel), Horn, Dötsch, Kirchner, Thorwarth, Chasseur, Huhn, Happich

Tore: 0:1 Chasseur (3), 1:1 Räder (6.), 2:1 Zuleger (19.), 2:2 Dötsch (53.), 3:2 Zuleger (90.)

Zuschauer: 140

Schiedsrichter: Linke (Gräfinau-Angstedt)