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Erste Mannschaft

Sieg noch aus der Hand gegeben

Kreisoberliga Rhön-Rennsteig, 21. Spieltag
SV 01 Dreißigacker – SV 08 Thuringia Struth-Helmershof 2:2 (1:0)

Dreißigacker – Déja-vu-Erlebnis für die Thuringia: Schon einmal in dieser Saison, beim 2:2 in Henneberg am 24. Oktober 2015, gaben sie in der allerletzten Spielsekunde den Sieg noch her und fuhren mit nur einem Punkt nach Hause. Für Dreißigacker hingegen ging es gerade noch einmal gut. Der Aufsteiger wahrte den Nimbus der Unbesiegbarkeit nach einer beeindruckenden Serie von nunmehr zehn Spielen ohne Niederlage (die letzte, mit 0:2 gegen Meiningen, datierte vom 31. Oktober) und zuletzt sechs Siegen in Folge.

Beide Mannschaften konnten das Spiel nicht in Bestbesetzung bestreiten. Damit kam die Thuringia in einer von Kampf geprägten Partie ohne spielerische Glanzlichter augenscheinlich besser zurecht. Die torszenenarme erste Halbzeit verlief in etwa auf Augenhöhe, wobei die gefährlicheren Chancen auf das Konto der Gäste gingen. Den Heber von Toni Kühn nach Matthias Jakobis weiter Flanke erwischte gerade noch Torwart Florian Blümke (20.), Danny Marrs Schuss per Pike nach Zusammenspiel mit David Rothamel ging recht knapp am Tor vorbei (32.). Dreißigacker blieb abgesehen von einer Druckphase kurz nach Beginn harmlos, Struths Abwehrchef Alexander Huhn mit seinen Nebenleuten Herr der Lage. Erst nach einem Abwehrschnitzer gingen die Einheimischen durch einen Flachschuss von Daniele Angrisani glücklich 1:0 in Führung (34.). Wenig später reklamierten sie heftig auf Foulstrafstoß – da hatten die Gäste wohl ein wenig Glück. Mit dem Freistoß von Fabian Heimrich (40.) und dem Fernschuss von Maik Happich (43.) endete die erste Hälfte. Beide gingen über die jeweiligen Tore ins Aus.

Die zweite Hälfte wurde eindeutig von den Gästen dominiert. Vom Anpfiff weg belagerten sie das Tor der Platzbesitzer, schnürten diese in deren eigener Hälfte ein und erspielten sich hochkarätige Möglichkeiten, die Marr eröffnete. Er schoss den Ball nach starker Vorarbeit von David Rothamel übers Tor (50.). Der angeschlagene und deshalb erst nach der Pause eingewechselte Martin Flache verstolperte allein vor Blümke Reichs präzise Vorlage (55.), Huhns Schuss im Anschluss an eine Ecke wurde gerade noch abgefälscht (62.). Von Flache bedient, markierte Rothamel den längst überfälligen Ausgleichstreffer zum 1:1 (65.). Die Thuringia setzte entschlossen nach, während seltene Gegenangriffe von Dreißigacker Stückwerk und harmlos blieben. Was nicht vorher versandete oder weit am Struther Tor vorbei ging, wurde eine sichere Beute von Keeper Philipp Anding.

Anders die Gäste. Einen weiten Ball aus der Abwehr nahm Rothamel 25 Meter vor dem Tor spektakulär direkt und schoss ihn unhaltbar zur 1:2-Gästeführung ins Netz (72.). Rene Kratsch hätte alles klar machen können, scheiterte aber an Blümke (80.). Anschließend ging den Gästen nach ihrem laufintensiven Spiel mehr und mehr die Puste aus und die Randmeininger witterten Morgenluft. Torwart Anding vollbrachte seine beste Tat, indem er den Kopfball von Torsten Rassmann aus dem Winkel kratzte (84.). Diese, ihre erste Möglichkeit in Hälfte zwei, war das Signal für eine starke Schlussoffensive der Empor-Spieler. Sascha Kellner schoss im Fallen den Ball noch übers Tor (88.). Quasi mit dem Schlusspfiff behielt Fabian Heimrich in der 94. (!) Spielminute im allgemeinen Gewühl die Übersicht und bugsierte den Ball zum 2:2-Ausgleich über die Torlinie. Der aus Zella-Mehlis stammende, an und für sich sehr gute Schiedsrichter, Jan Weltzien aus Jena pfiff die Begegnung erst gar nicht wieder an.

hrk

Die Statistik zum Spiel

Dreißigacker: Blümke – Fischer (46. Kind), Diez, Wiegand, Heintz, Schliewe, Heimrich, Kellner, Rassmann, Vollrath, Angrisani (79. Hermann)

Struth-Helmershof: Anding – Danz, Reich, Marr, Rothamel, Jakobi, T. Kühn (46. Flache), Huhn, Happich, J. Kühn, Kratsch

Tore: 1:0 Angrisani (34.), 1:1, 1:2 Rothamel (65., 72.), 2:2 Heimrich (90.+4)

Zuschauer: 140

Schiedsrichter: Weltzien (Jena)

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Sieg in letzter Sekunde verschenkt

Kreisoberliga Rhön-Rennsteig, 10. Spieltag
SG SV 87 Henneberg – SV 08 Thuringia Struth-Helmershof

Henneberg – Bevor die Begegnung bei unangenehmen herbstlichen Temperaturen so richtig begonnen hatte, lagen die Gastgeber schon 0:2 zurück. Einen von Denny Chasseur ausgeführten Freistoß köpfte nach weniger als 40 Spielsekunden Alexander Huhn am überraschten Torwart Markus Schmidt vorbei zum 1:0 ins Netz (1.). Sechs Minuten später schlenzte Martin Flache einen schwierig zu nehmenden Ball nach Vorarbeit von Sebastian Danz zum 2:0 in die Maschen (7.). Bemühungen um den zwischenzeitlichen Ausgleich durch Tom Seegebrecht (2., 3.) fruchteten nicht. Bis zur 20. Minute blieben die abgeklärter agierenden Gäste spielbestimmend. Eine große Möglichkeit, auf 3:0 zu erhöhen, versagte ihnen das Schiedsrichtergespann, weil es den mindestens einen halben Meter jenseits der Linie liegenden Tatort beim Foul gegen Flache vor den Strafraum verlegte (19.).

Danach rissen die Einheimischen das Geschehen an sich, während die Struther ihre anfängliche konsequente Linie verloren. Sie kamen einmal mehr damit nicht zurecht, dass in der Kreisoberliga das oft auch bedingungslose kämpferische Aufbegehren über dem Spielgedanken steht und liefen Ball und Gegner oft nur noch hinterher. Mehr als der 1:2-Anschlusstreffer durch Andreas Herpich (38.) sprang für Henneberg aber nicht heraus. Herpich befand sich inmitten eines vier Gegenspieler umfassenden Pulkes, kam trotzdem dreimal an den Ball und hatte beim dritten Versuch das Glück des Tüchtigen. Die Gäste konnten dank der miserablen Chancenverwertung der Einheimischen mit der knappen Führung in die Pause gehen.

Nach Wiederanpfiff verdiente sich die Thuringia allmählich den Vorsprung. Sie knüpfte an die Leistung der ersten 20 Minuten an, nahm das konsequente Spiel auf das gegnerische Tor wieder auf und nun auch den von Henneberg vorgegebenen Kampfrhythmus an. Allerdings erging es den Struth-Helmershofern wie dem Kontrahenten vor der Pause. Es mochte einfach kein Tor fallen. Dazu trug auch der von beiden Seiten nicht zu Unrecht gescholtene, weil inkonsequent agierende Schiedsrichter Sebastian Matthes aus Breitungen bei, der ein klares Foul an Huhn (47.) im Strafraum übersah und dem von David Rothamel erzielten 3:1 (63.) aus unerfindlichen Gründen die Anerkennung verweigerte. Natürlich aber hätten die Gäste aus eigener Kraft alles klar machen können, weil sie spätestens ab der 60. Minute den Gegner förmlich einschnürten. Dessen mehrfach großartig reagierender Torwart Schmidt hielt aber einfach alles – Flaches Kopfball nach der Flanke von Rene Kratsch (72.) ebenso wie den Freistoß von Chasseur (76.) und dessen Schuss nach abermaliger Flanke von Kratsch (78.). Als die Struther also ihr Pulver verschossen hatten, witterten die Henneberger ihre Chance. Auf ihr Konto waren schon die bei aller Struther Überlegenheit besten Möglichkeiten der zweiten Hälfte gegangen, als Andreas Herpich völlig frei stehend an Torwart Philipp Anding scheiterte und Daniel Herpich Sekunden später mit seinem Kopfball ebenfalls in Anding seinen Meister fand (55.).

In den Schlussminuten drehten die Platzherren aber noch einmal mächtig auf. Pfosten, Latte und das eigene Unvermögen ließen das Unternehmen Ausgleich in der 86. und 87. Minute scheitern. Es ging in die dritte Nachspielminute. 20 Sekunden vor deren Ende leistete Struth sich einen Ballverlust im Mittelfeld. Hennebergs Kapitän David Kempf schnappte sich den Ball, beförderte ihn in den Strafraum, wo Felix Böhm goldrichtig stand und mit der letzten Ballberührung das 2:2 doch noch schaffte (90.+3). Schiedsrichter Matthes pfiff die Partie erst gar nicht wieder an und Struth-Helmershof ging als gefühlter Verlierer vom Platz, obwohl das Remis insgesamt gesehen ebenfalls in Ordnung ging. Das dritte Spiel in Folge ohne Niederlage feierten die Einheimischen anschließend enthusiastisch.

hrk

Die Statistik zum Spiel

Henneberg: Schmidt – F. Böhm, Kempf, Wirthwein, Seegebrecht (85. De. Herpich), T. Böhm, Da. Herpich, Alubuca, A. Herpich, Ledermann, Schlundt

Struth-Helmershof: Anding – Danz (65. Jung), Czerjak, Flache, Waap, Rothamel (90.+1 T. Kühn), Dellit, Chasseur, Huhn, Happich, Kratsch

Tore: 0:1 Huhn (1.), 0:2 Flache (7.), 1:2 A. Herpich (38.), 2:2 F. Böhm (90.+3)

Zuschauer: 70

Schiedsrichter: Matthes (Breitungen)